Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers) 2012

  • Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: BBR / Alexander Obst und Marion Schmieding
 (2015)

    Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: BBR / Alexander Obst und Marion Schmieding (2015)

  • Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: Ulrich Brüschke (2013)

    Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: Ulrich Brüschke (2013)

  • Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: Ulrich Brüschke (2013)

    Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: Ulrich Brüschke (2013)

  • Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: Ulrich Brüschke (2013)

    Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: Ulrich Brüschke (2013)

  • Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: BBR / Alexander Obst und Marion Schmieding (2015)

    Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: BBR / Alexander Obst und Marion Schmieding (2015)

  • Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: BBR / Alexander Obst & Marion Schmieding  (2016)

    Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: BBR / Alexander Obst & Marion Schmieding (2016)

  • Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: BBR / Alexander Obst & Marion Schmieding (2017)

    Ulrich Brüschke: 0° Breite (Modified Cellular Towers), 2012 / © Ulrich Brüschke; Fotonachweis: BBR / Alexander Obst & Marion Schmieding (2017)

Ungeachtet der Größe und Wucht der Gebäude, des hohen Stahlzaunes, des Grabens und des zur Straße gehaltenen Sicherheitsabstandes sind mit dem Bau des Bundesnachrichtendienstes städtebauliche Erwartungen verknüpft. Er soll eine Verbindung schaffen zwischen Berlin-Mitte und Wedding und die unmittelbare Umgebung aufwerten. Dazu gehört auch der Pankepark. Diesem Grünzug gegenüber befindet sich auf der straßenabgewandten Rückseite des Hauptgebäudes der zweite Kunst-am-Bau-Standort im Außenbereich des BND: die Terrassen zum Pankepark. Der Künstler Ulrich Brüschke (Jahrgang 1959) hat dort zwei etwa 23 beziehungsweise 26 Meter hohe künstliche Palmen installiert, die je nach Betrachterstandpunkt deutlich die Gebäudeoberkante überragen.
Die hoch in den Himmel ragenden Palmen sind mit jeweils neun T-Trägern als „Wurzeln“ auf eine in die Grünanlage eingelassene Stahlbetondecke montiert. Aufgesteckte Palmwedel aus Kunststoff bilden die realistisch wirkende Krone. Der Stamm dagegen ist ein Stahlrohr mit glatter Oberfläche und einer grünen Farbschicht, die an der Künstlichkeit des Baumes keinen Zweifel lässt. Inspiriert sind die Palmen des BND von real existierenden, strategisch als Palmen getarnten Funkmasten. Der symbolische Bezug auf den Breitengrad 0, den Äquator, als Standortangabe soll „auf ein globales Netzwerk, das alle Regionen einschließt“ hinweisen und „die Präsenz des BND in der Welt verdeutlichen“ (U. Brüschke).
Die Berliner Palmen sind auch ein hintersinnig-ironisches Identifikationszeichen und ein Hinweis darauf, dass auch ein Nachrichtendienst Humor und Abstand zu sich selbst haben kann. Die nachts von Richtscheinwerfern angestrahlten Solitäre sind für den BND ein logotaugliches Identifikationszeichen. Andererseits sind sie Landmarke und für die Parkbesucher, die Bediensteten und Bewohner der Umgebung schlicht eine Attraktion, die zudem zwischen dem Grün des Parks und den Aluminiumfassaden und auch dem Höhenunterschied vermittelt. Als exotische Gestaltungs- und Ausstattungselemente des öffentlichen Raumes erzeugen die Palmen – trotz ihrer deutlichen Künstlichkeit – zudem Flair und einen heiteren Illusionismus, der Gedanken an Urlaub, Strand und Sonne freisetzt. MS

Weiterführende Literatur Online:
Martin Seidel (Autor), BMVBS (Hrsg.): Dokumentation von 50 Kunst-am-Bau-Werken, BMVBS-Online-Publikation 05/2013.

Weiterführende Literatur:
Leonie Baumann: Markant, bedeutend, geheimnisvoll. Kunst am Bau für die BND-Zentrale in Berlin, in: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Jahrbuch Bau und Raum, 2017.
Kleihues + Kleihues: BND Die Zentrale, Text(e) von Arno Lederer, Walter A. Noebel, Fotografien von Alexander Ludwig Obst & Marion Schmieding, Stefan Müller, Hatje Cantz, 2017.
Kunst am Bau. Projekte des Bundes 2006-2013, hrsg. v. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Berlin 2014.


Installation
Stahlbeton-Streifenfundament; Stamm: Stahlrohr mit grüner Farbe beschichtet; Palmwedel: polymerer Kunststoff, Glasfaser; Metalldampflampen-Richtscheinwerfer
Höhe 22,55 m bzw. 25,55 m, Ø Stämme je 50,80 cm, Ø Krone je 5,60 m
310.000 €
offener Wettbewerb mit 266 Teilnehmern

Hauptgebäude
Terrassen zum Pankepark
öffentlich zugänglich/einsehbar

Künstler : Ulrich Brüschke

Ulrich Brüschke, geboren 1959  in Torgau an der Elbe, ist ein deutscher Künstler. 1986-1992 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, 1991 Meisterschüler. 2007-2011 Arbeitsaufenthalt in New York/USA. Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum u. a. für das Finanzamt Fürth (2012), den Bundesnachrichtendienst in Berlin (2009/2012), Wasserskulptur „Im Lauf der Zeit“ für die Stadt Dachau (2009).

Hauptgebäude Berlin

Hauptgebäude

Architektur: Kleihues + Kleihues
Bauzeit: 2006-2014

Zentrale des Bundesnachrichtendienstes
Chausseestraße 44-45
10115 Berlin

Der Deutsche Bundestag legte 2004 den Standort für die neue BND-Zentrale auf dem Gelände des ehemaligen Stadions der Weltjugend in der Chausseestraße fest. Im Mai 2008 wurde der Grundstein für das Hauptgebäude gelegt und 2016 die Gesamtliegenschaft übergeben.